Bleibt das jetzt so?

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06.01.2016
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Kopflos, dafür mit Bauch

Ich will niemandem etwas vormachen: Die ersten Schwangerschaftswochen sind für viele Frauen alles andere als ein Zuckerschlecken. Etwa 20 Prozent bleiben angeblich von jeglichen Nebenwirkungen verschont, der Rest muss da einfach durch.
Bei mir war es das Übliche: Übelkeit, und zwar Tag und Nacht (nicht etwa nur morgens), gelegentliches Übergeben, Appetitlosigkeit, extreme Geruchsempfindlichkeit. Meinem Freund habe ich in dieser Phase das Parfüm ausgeredet, außerdem mussten wir eine neue Matratze kaufen, ich schwor Bände, sie stinke zum Himmel. Dazu Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und extreme Reizbarkeit – nie haben wir jemals wieder so schlimm gestritten wie in diesen Wochen.

Das erste Quartal – es gibt Schöneres

Zudem können diese ersten Wochen auch ganz schön einsam machen, insbesondere wenn man sich dafür entscheidet, das kleine große Geheimnis noch für sich zu behalten. Wie man es mit dem „Erzählen“ handhabt, ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich empfehle aber immer, sich einige wenige Vertraute zu suchen. Auch und gerade im Falle einer Fehlgeburt ist es unheimlich heilsam, mit jemandem darüber sprechen zu können! 
So oder so. Die Männer der Schöpfung haben vom Tag des positiven Schwangerschaftstestes an noch etliche Monate Schonfrist, während sich für die werdende Mama das Leben sofort verändert. Sie darf keinen Alkohol mehr anrühren, Zigaretten sind tabu ebenso wie rohes Fleisch (außer sie ist gegen Toxoplasmose immun, das kann der Frauenarzt testen) und Rohmilchkäse. Sie muss die ersten Beschwerden durchstehen, ihre Brüste wachsen, der Bauch zieht – ihr Körper ist es, in dem ein kleines Wesen heranwächst. Und in diesen ersten Wochen passiert eine Menge! Ich weiß noch, wie überrascht ich war, als ich nach zwölf Wochen im Ultraschall schon ein kleines, fertiges Baby sehen konnte. Mit Ärmchen, Beinchen, wild strampelnd, alles dran. Alle Organe existieren zu diesem Zeitpunkt schon in Miniaturgröße – es ist also kein Wunder, dass frau immer müde ist. Der Körper leistet eine Menge!

Danach heißt es: genießen!

Wenn die ersten, anstrengenden Wochen erst mal überstanden sind, kann ein Großteil der Frauen die Schwangerschaft dann aber genießen. Alle gratulieren, das Bäuchlein wächst und viele Frauen fühlen sich im zweiten Schwangerschaftsquartal sogar ganz besonders fit und aktiv. So war es auch bei mir, ich war die ganze Zeit über das blühende Leben! Natürlich geht es nicht allen so, manche Schwangere fühlen sich die ganze Zeit über angeschlagen und müde, viele leiden gar unter Depressionen. Wichtig ist, sich zu beobachten, gegebenenfalls Hilfe zu suchen und sich immer vor Augen zu halten: Ich bin schwanger! Die Hormone und mein Körper dürfen verrücktspielen! Und auch glückliche Schwangere werden in der Regel nicht von Wehwehchen verschont. Beispiele? Sodbrennen, Wassereinlagerungen, Haarausfall, geschwollene Füße, schlechte Haut, Rückenschmerzen, Hämorrhoiden, Schlafstörungen, Blasenschwäche, verstärkter Ausfluss, Schwangerschaftsstreifen, schmerzende Brüste, extreme Gewichtszunahme, Launen, Hypersensibilität, Krampfadern, Verstopfung … Ja, das klingt alles nicht gerade rosig, ich weiß! Aber es geht vorbei, gegen viele Beschwerden kann man etwas unternehmen und wie gesagt: Der Körper ist schwanger! Er darf ein bisschen jammern!

Nah am Wasser und noch näher an der Sahnetorte

Wie alles, was man zum ersten Mal im Leben macht, ist auch die erste Schwangerschaft eine ganz schön spannende Sache. Alles ist neu, aufregend, es gibt so viel zu erfahren und zu wissen. Ich würde trotzdem immer davon abraten, Google zu befragen, wenn der Bauch mal zwickt, wenn die Stimmung schlecht ist oder wenn man versehentlich in ein Stück Matjes gebissen hat. Insbesondere in dubiosen Foren kursieren grauenhafte Geschichten, die keine Schwangere hören will! Gar nicht erst draufklicken, lieber die Hebamme fragen, den Frauenarzt oder eine gute Freundin, die schon Kinder hat. Mir war auch das Online-Portal Babycenter eine große Hilfe (ist es übrigens immer noch). Außerdem habe ich, wie viele Frauen, während der Schwangerschaft noch mal ein ganz neues Verhältnis zu meiner eigenen Mutter aufgebaut.
In Sachen Essen lautet die Regel eigentlich: doppelt so gesund, nicht aber doppelt so viel. Gelingt nicht jeder Schwangeren und das ist auch nicht schlimm, denn Schwangerschaftspfunde sind kein Drama und das Baby holt sich in der Regel immer irgendwie alle benötigten Nährstoffe. Ich habe sogar immer ganz bewusst allen Gelüsten nachgegeben, denn ich bildete mir ein, mein Körper brauche jetzt genau das, worauf er Lust hat. Sahnetorte und Bratwurst standen häufig auf dem Programm, zum Glück aber auch ganz viel Gemüse und Obst.

Was die meisten Frauen vereint, sind viele neue Gefühle und Gedanken und die können sich auch manchmal ganz schön lustig äußern! Bei mir war es so: Von Tag eins an war ich extrem nah am Wasser gebaut, ich weinte bei den Nachrichten, mir schossen die Tränen in die Augen, wenn ich ein Kind spielen sah. Ich fühlte mich völlig verweichlicht und albern, aber ich konnte nichts dagegen tun! Das blieb die ganze Schwangerschaft über so und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich noch heute schneller den Tränen nahe als früher … Je dicker der Bauch wurde, desto öfter verlor ich außerdem meinen Kopf. Ich war oft so in Gedanken, dass ich in dieser Zeit zweimal mein Handy verloren habe, dass mir ständig absurde Dinge passiert sind. Man nennt das „Schwangerschaftsdemenz“ und ich glaube mittlerweile, Kopf und Körper sind einfach so intensiv mit dem Baby beschäftigt, dass der Alltag sich hinten anstellen muss. Es tut gut, das einfach zu akzeptieren und sich nicht zu ärgern!

Tut euch Gutes!

Was sonst noch gut tut? Bewegung! Ich empfehle Schwimmen und Yoga, waghalsige Sportarten, vielleicht sogar mit Verletzungsrisiko, sollte man jetzt lieber meiden. Auch lange Spaziergänge sind großartig! Viel Zeit zu zweit verbringen, vielleicht noch mal in den Urlaub fahren. Baden und den Bauch eincremen. Nestbau betreiben, alles für das Baby herrichten. Sich einfach freuen! Denn das kann ich am Ende nur unterschreiben: Es entsteht etwas Schönes (Wahnsinniges, Anstrengendes, Aufregendes!) und man hat 40 Wochen Zeit, sich darauf vorzubereiten …

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